Weill, Krása & Spohr: Allerheiligen‐Hofkirche der Münchner Residenz

Über die Veranstaltung

Der Violinist Ingolf Turban, die Flötistin Andrea Lieberknecht und der Fagottist Dag Jensen präsentieren ein Programm mit Werken von Weill, Tansman, Krása und Spohr.

Neben musikalischen Einflüssen Strawinskys ist der Klang des jüdisch‐polnischstämmigen Komponisten Alexandre Tansman vor allem durch Reminiszenzen an polnische Volksmusik geprägt. 1941 er vor den Nationalsozialisten in die USA geflohen, kehrte er 1946 kehrte nach Paris zurück und hinterließ bis zu seinem Tod 1986 ein riesiges Gesamtwerk mit Sinfonien, Solokonzerten, Oratorien, Film-, Klavier-, Gitarren‐ und Kammermusik.

Bis 1939 war Hans Krása angesehener Komponist in Prag, ab November 1941 Häftling im KZ Theresienstadt, wo er bis zu seiner Deportation nach Auschwitz für musikalische Veranstaltungen sorgte. Als eine seiner letzten erhaltenen Kompositionen schrieb Krása 1944 den Tanz für Streichtrio als Walzer mit wienerischen Episoden, die im Klang an den tschechischen Volkston eines Gideon Klein oder Schulhoff anknüpfen.

Kurt Weill floh 1935 in die USA, lange davor schon, mitten in seiner kreativen Berliner Zeit schrieb er 1924 den Liederzyklus Frauentanz für Singstimme und Orchester bzw. Instrumentalensemble und zeigt ihn als großen Meister des Musicalsongs.

Der Geigenvirtuose Louis Spohr war im 19. Jahrhundert der deutsche Antipode Paganinis, als Komponist orientierte er sich an Mozart und schuf ausgehend von dessen Ästhetik seinen neuen Stil. Besonders sein Nonett von 1813 macht diesen Stilübergang hörbar, faszinierend neuartig klingen Harmonik und Klangfarben, jedes Instrument ist gleichzeitig Solist und Ensemblestimme.

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