Le Comte Ory

Über die Veranstaltung

Rossinis Oper "Le Comte Ory" (Graf Ory) wird mit exzellenten Künstlern wie Cecilia Bartoli am Theater an der Wien in dieser Spielzeit aufgeführt.

Der wüste Graf Ory ist eine Figur aus der Troubadourdichtung. Eine picardische Ballade berichtet, wie er sich mit 14 Kumpanen in Nonnenverkleidung in ein Kloster schmuggelte und dort mit den echten Nonnen 14 neue Ritter zeugte. Auf der Basis eines Stückes von Lustspielroutinier Eugène Scribe über diesen Grafen Ory entstand Rossinis letzte komische Oper – ein musikalisch und inhaltlich äußerst pikantes Meisterwerk. Das Libretto ist eine geistreiche Parodie auf die klassische französische Tragödie.

Fast alle Männer sind auf Kreuzzug. Als sie abzogen, mussten die Frauen Keuschheit geloben und sitzen nun gelangweilt in den Burgen herum. Die schöne junge Comtesse Adèle de Formoutiers versinkt in tiefe Melancholie. Ihre Traurigkeit ist ihr unerklärlich, so sucht sie einen vermeintlich frommen Einsiedler auf, um ihrer schlechten Stimmung mit seiner Hilfe auf den Grund zu kommen. Dieser Einsiedler ist aber niemand anderer als der landesweit bekannte Wüstling Comte Ory, der die Abwesenheit der anderen Männer ausnutzen will. Fast schon hat er die Comtesse soweit, dass sie ihn als geistlichen Beistand mit aufs Schloss nimmt, da wird er enttarnt und davon gejagt. Aber der Lüsterne gibt nicht auf und erlangt, als Nonne verkleidet, doch noch Einlass ins Schloss. Nur der Page Isolier kommt Ory auf die Schliche und kann schließlich die von ihm zärtlich, aber keusch geliebte Comtesse vor Entehrung bewahren.

Rossini verwendete für Le Comte Ory Musik aus seiner Krönungsoper Il viaggio a Reims (1825), die er selbst für nur schwer aufführbar hielt, aber auf deren Musik er zu Recht stolz war. Das Terzett „À la faveur de cette nuit obscure“, in dem die nächtliche erotische Verwirrung zwischen Comtesse, Ory und Isolier kulminiert, pries Hector Berlioz als einzigartig genialen Einfall. Le Comte Ory ist Rossinis letzte musikalische Komödie, bevor er sich nach Guillaume Tell (1829) endgültig von der Opernkomposition zurückzog.

Le Comte Ory
Opéra in zwei Akten (1828)
Musik von Gioachino Rossini
Libretto von Augustin Eugéne Scribe und Charles‐Gaspard Delestre‐Poirson

In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Eine Kooperation mit dem Opernhaus Zürich


Besetzung
Inszenierung     Moshe Leiser, Patrice Caurier
Bühne     Christian Fenouillat
Kostüme     Agostino Cavalca
Licht     Martin Gebhardt, Christophe Forey
Le Comte Ory     Lawrence Brownlee
Le Comtesse Adèle     Cecilia Bartoli
Isolier     Mari Eriksmoen
Ragonde     Liliana Nikiteanu
Le Gouverneur     Peter Kalman
Raimbaud     Pietro Spagnoli
Orchester     Ensemble Matheus
Chor     Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner)

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