Michaela Kaune

Solist

1) Sie wissen nicht, was Sie anziehen sollen? Keine Sorge. Es geht darum, die Musik zu genießen. Eine Kleiderordnung gibt es nicht. Die einen gehen in Freizeitkleidung zum Konzert, andere kleiden sich gerne etwas schicker mit Anzug oder Kleid. Wichtig ist, dass man sich wohlfühlt. Und noch ein kleiner Hinweis: An einem Opernabend sollte man sich nicht unbedingt eine Elvis‐Tolle frisieren. Die Zuschauer hinter Ihnen werden es Ihnen danken!

2) “Ich habe Hunger”! Was kann man in der Pause machen? Sie haben üblicherweise circa 20 Minuten Pause, um sich die Füße zu vertreten, sich die Architektur des Veranstaltungsortes anzusehen, die Toiletten aufzusuchen oder sich mit Getränken und Snacks zu versorgen. Eine lange Liste, um alles in so kurzer Zeit zu schaffen. Unsere Strategie könnte Ihnen helfen: Eine Person aus Ihrer Gruppe stellt sich für Getränke und Snacks an, während sich die anderen umschauen oder die Hände waschen gehen.
In manchen Konzert‐ oder Opernhäusern können Sie sogar vor der Aufführung Ihre Pausenverpflegung vorbestellen. In der Pause wartet die Bestellung dann, mit Ihrem Namen versehen, auf einem Tisch auf Sie. Am besten fragen Sie gleich vor Aufführungsbeginn das Team hinter der Bar.

3) Ein paar Informationen vorab sind auch ganz gut. Würden Sie in einen Kinofilm gehen, wenn Sie nicht wüssten, worum es geht? Es ist günstig, sich vorher noch ein wenig zu informieren, zum Beispiel über den Komponisten oder das Thema des Abends. Google.com bietet meistens schon erste nützliche Informationen. Auch im Programmheft stehen Angaben über Künstler, Komponisten oder den Veranstaltungsort. Am besten lesen Sie diese Informationen, bevor das Konzert oder die Oper beginnt.
Sie gehen in eine Oper, die in einer anderen Sprache spielt? Kein Problem: Die Übersetzungen werden meistens über der Bühne in der jeweiligen Landessprache eingeblendet. Es ist aber auch hier sehr hilfreich, sich vor dem Opernbesuch über die Handlung zu informieren. So kann man der Aufführung noch besser folgen.

4) Wann wird applaudiert? Zu Zeiten Mozarts wurde während der Aufführung nach Lust und Laune geredet, gegessen oder sogar geklatscht. Diese Tradition hat sich ein wenig geändert. Spätere Komponisten, vielleicht sogar Mozart selbst, haben ihre Kompositionen als einheitliche Geschichte angesehen – eingeteilt in Kapitel oder Akte beziehungsweise „Motive“, wie man in der Musiksprache sagt. Daher applaudieren wir heutzutage am Ende des kompletten Stückes und nicht währenddessen oder nach jedem Motiv. Wir geben dem Werk damit die Möglichkeit, sich komplett und ohne Unterbrechungen zu entfalten. Das Programmheft führt die Anzahl der Stücke auf, die Sie hören werden.
Gönnen Sie der Aufführung nach der letzten Note ein paar Sekunden Stille, um die Musik nachwirken zu lassen. Danach können Sie klatschen und Ihrer Zustimmung zum Beispiel durch ein lautes „Bravo“ Ausdruck verleihen oder Ihren Nachbarn kurz umarmen. (Aber gehen Sie sicher, dass es sich hier wirklich um das Ende des Konzertabends handelt, bevor Sie dies tun.)
Und: Geklatscht wird übrigens auch immer dann, wenn der Dirigent den Saal betritt.

5) Was ist nicht erlaubt oder nicht erwünscht? Obwohl die meisten Veranstaltungsorte sehr gastfreundlich sind, gibt es doch ein paar Spielregeln: Video‐ oder Fotoaufnahmen von Aufführungen sind nicht gestattet, Essen und Trinken ist nur in den Pausen erlaubt und am besten lassen Sie Ihr Baby zu Hause. Bello bitte auch nicht mitbringen, denn Tiere sind nicht erlaubt.

6) Wie lange dauert ein Konzert? Der ungarisch‐amerikanische Komponist Gabriel von Wayditch hat die längste Oper der Welt komponiert: „Eretnekek“ (Heretics) dauert über acht Stunden. Der Komponist arbeitete 20 Jahre daran! Allerdings wurde diese Oper bisher noch nie aufgeführt, und Sie können davon ausgehen, dass Ihre gewählte Aufführung in einem überschaubaren Zeitrahmen stattfinden wird. Normale Konzerte mit Orchester oder Solisten dauern etwa zwei Stunden mit einer Pause von 20 Minuten. Opern können zwischen 1,5 bis 4,5 Stunden dauern – hier werden meistens mehrere Pausen eingeplant.

7) Zu guter Letzt noch einige Strategien, um die Veranstaltung entspannt zu genießen:
- Am besten stellen Sie das Handy aus, damit die „wichtigen“ Nachrichten aus dem Büro Sie erst gar nicht erreichen.
Versuchen Sie, rechtzeitig am Veranstaltungsort zu sein, denn nach Beginn der Aufführung erfolgt der nächste Einlass erst in der nächsten Pause. 
- Genügend Zeit vorab erleichtert auch die Parkplatzsuche. Dann haben Sie noch die Möglichkeit, vor der Aufführung in Ruhe ein Getränk oder einen Imbiss einzunehmen. Gut zu wissen: Manche Veranstaltungsorte bieten auch kostengünstige Parkplätze an, um die Anreise zu erleichtern. 
- Geben Sie Ihre Jacken und Schirme an der Abendgarderobe ab, dann können Sie ohne zusätzliche Last den Abend genießen. Falls Sie nicht wissen, ob man ein Trinkgeld gibt, schauen Sie, wie andere Besucher dies handhaben.

Beherzigen Sie unsere Tipps und Sie werden bestimmt eine wunderbare Zeit erleben!

Ihr Classictic Team


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