Julius Cäsar

Über die Veranstaltung

Georg Friedrich Händels Oper „Julius Cäsar in Ägypten“ feiert in der Nationaloper Estonia ihre Premiere in Estland.

Händel ist einer der bedeutendsten Komponisten des späten Barock. Seine Oper Julius Cäsar erzählt in reicher musikalischer und emotionsgeladener Sprache von einem der berühmtesten Kriege und von einer der berühmtesten Liebesaffären der Geschichte. Diese Oper zählt zu den erfolgreichsten Werken Händels. Noch zu Lebzeiten des Komponisten wurde die Oper in London dreimal inszeniert und insgesamt achtunddreißigmal aufgeführt. Zwar wählt Händel für seine Opern häufig berühmte historische Figuren, doch geht es dem Komponisten dabei nicht um das Darstellen historisch detaillierter Fakten, vielmehr kreiert er eine reiche Palette an menschlichen Charakteren. Der in London ansässige italienische Librettist und Musiker Nicola Haym verwendete verschiedene frühere Libretti, insbesondere bearbeitete er ein älteres Libretto Giacomo Francesco Bussanis, das ursprünglich in Antonio Sartorios 1676 aufgeführter Oper „Giulio Cesare in Egitto“ vertont worden war. Die Wiederverwendung bereits existierender Libretti war für Londoner Opern nicht ungewöhnlich, sie wurden jedoch gekürzt und der derzeitigen Besetzung angepasst.

In der ursprünglichen Inszenierung wurden die Rollen des Cäsar und des Tolomeo jeweils von den Kastraten Senesino (Francesco Bernardi) und Gaetano Berenstadt gesungen, die Rolle der Kleopatra wurde von der Sopranistin Francesca Cuzzoni besetzt. Im 20. Jahrhundert sangen namhafte Sopranistinnen die Kleopatra, darunter Lisa della Casa, Joan Sutherland, Evelyn Lear, Beverly Sills und Montserrat Caballé. Um den dramatischen Effekt noch zu steigern, setzt Händel ein die neun Musen auf dem Parnass repräsentierendes Bühnenorchester ein, bestehend aus Oboe, zwei Violinen, Viola, Harfe, Gambe, Theorbe, Fagott und Cello, das Cleopatras Arie „V’adoro, pupille“ einführt und begleitet. Händels berühmteste Oper wird von Georg Rootering (Deutschland) inszeniert, der das estnische Publikum bereits auf dem Birgitta Festival im Jahr 2010 mit seiner Inszenierung von Glucks Orpheus und Eurydike zu begeistern wusst.

Cäsar führt Krieg gegen Ägypten und verliebt sich in die wunderschöne, neunzehnjährige Kleopatra. Kleopatra träumt davon, Königin von Ägypten zu werden, muss sich jedoch derzeit die Macht mit ihrem Bruder Tolomeo teilen. In Erwartung, Anspruch auf den Thron erheben zu können, sieht sie sich gezwungen, sich mit dem Feind zu verbünden und Cäsar zu verführen, der gerade dabei ist, Ägypten zu erobern. Wider Erwarten jedoch erwächst daraus eine beide vereinende Liebe, die sämtlichen politischen Intrigen und Kriegen trotzt.

Musikalischer Leiter und Dirigent: Andres Mustonen
Regie: Georg Rootering (Deutschland)
Designer: Lukas Noll (Deutschland)
Lichtdesign: Anton Kulagin