Der Bürger als Edelmann

Über die Veranstaltung

Oben auf der Bühne die große Oper: Eindrucksvoll, repräsentativ – andächtig lauscht das festlich gekleidete Publikum. Schall und Rauch! (So nannte Max Reinhardt die kleine Bühne unter dem Deutschen Theater im Berlin der 30er Jahre.)

Was dringt durch die Lüftungsrohre, was davon sickert durch die Kanalisation in die Katakomben, in den Keller, in die Hölle des Theaters? Wie hört sich die Geschichte, die Musik da unten, drei Stock tiefer an?

Das Kabinetttheater erzählt die große Oper mit seinen Mitteln – den vielen Möglichkeiten des Figurentheaters – dort, wo die großen Geschichten so ernst genommen werden, dass man auch über sie lachen kann: Es spielt in der Hölle. Heute eine Bar, wurde der Raum unter diesem Namen bis ca. 1936 als Musikcabaret bespielt.

In vier Produktionen (2007‐08) reagiert das Kabinetttheater auf den Spielplan des Theater an der Wien, durchleuchtet Musik und Geschichte und spielt Szenen so, wie sie sich dort unten anhören und als Figurentheater sichtbar werden.

Die Musik wird durch das Arrangement für ein kleines Ensemble gebrochen, das alle Abende begleitet. So entstehen vier Stücke, 'Oper', aus einem breiten Fundus: Ein beziehungsreiches Geflecht, unterhaltsam und kurzweilig für ungeübte Hörerinnen und Hörer, anspielungsreich und immer wieder überraschend für eingefleischte Opernliebhaber.

Wir nehmen uns die Freiheit der Mittel, wie sie das Figurentheater bietet, und nützen die kleine Dimension des Raums: Mit dieser Intimität zu spielen, das Publikum in dem besonderen, einmaligen Gefühl zu bestärken, einer verschworenen Gemeinschaft anzugehören für diesen Abend – in der Hölle.

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