Berg, Bruckner: Teatro Comunale di Bologna

Über die Veranstaltung

Die etwa 1914 komponierten Drei Orchesterstücke — Präludium, Reigen und Marsch — sind der erste Versuch des österreichischen Komponisten, für ein großes Orchester zu schreiben. Diese Stücke markieren auch die Abkehr von seinem Mentor Arnold Schönberg, dem er das Werk ursprünglich zu seinem 40. Geburtstag gewidmet war. Die symphonische Größe der Drei Stücke zeugt von einem zukunftsweisenden Ansatz und lässt sich gleichzeitig von den Werken Mahlers inspirieren. Im letzten Satz, dem Marsch, wird durch die Einbeziehung eines "großen Hammers" ein Gefühl des drohenden Untergangs vermittelt, das als ergreifender Vorläufer der sich abzeichnenden Katastrophe des Ersten Weltkriegs gesehen werden kann.

"Meine sechste Symphonie ist die kühnste, aber auch die aufrichtigste", erklärte Anton Bruckner über sein Hauptwerk. Fast zwei Jahre lang, von 1879 bis 1881, widmete Bruckner dieser Komposition viel Zeit und Mühe, um sie zu verfeinern und zu vervollkommnen, wie es seine Gewohnheit war. Interessanterweise erntete die Symphonie bei ihrer Uraufführung, wenn auch nicht in ihrer Gesamtheit, sogar den Beifall des geschätzten Johannes Brahms, der in der österreichischen Musikszene als Bruckners natürlicher Gegenspieler galt. Von Anfang an ist die unverwechselbare Bruckner‐Atmosphäre zu spüren: Die aufsteigenden Geigen schaffen eine transparente Textur, die in den leisesten Momenten eine mystische Atmosphäre erzeugt. Diese Verzauberung wird umgehend durch den souveränen Bass, bestehend aus Celli und Kontrabässen, verstärkt, der die Bühne für die donnernden Themen bereitet, die das strukturelle Fundament der Sinfonie bilden. Besonders einprägsam ist das tiefgründige Adagio der Sechsten Symphonie mit seinem introspektiven und trauernden Verlauf, der das thematische Material der Siebten Symphonie vorwegnimmt, die später die filmische Fantasie von Luchino Visconti beflügeln sollte. Gustav Mahler dirigierte schließlich die erste vollständige Aufführung von Bruckners Sechster Symphonie im Jahr 1899, drei Jahre nach dem Tod des Komponisten.

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