Ariadne auf Naxos
Über die Veranstaltung
"Ariadne auf Naxos" von Richard Strauss, mit einem Libretto von Hugo von Hofmannsthal, steht in dieser Spielzeit auf dem Programm des Theaters an der Wien. Großartige Künstler wie Diana Damrau, Anne Schwanewilms und vielen anderen werden, unter der Leitung von Bertrand de Billy, diese Produktion zu einem einmaligen Erlebnis machen.
Als musikalische Ergänzung zu Molières Komödie Bürger als Edelmann war Ariadne auf Naxos geplant. Strauss fing nur langsam Feuer, Hofmannsthal musste ihm eindringlich den inneren Gedanken des Werkes schildern, um ihn zu inspirieren: „Verwandlung ist Leben des Lebens, ist das eigentliche Mysterium der schöpfenden Natur; Beharren ist Erstarren und Tod. Wer leben will, der muss über sich selber hinwegkommen, muss sich verwandeln: er muss vergessen. Und dennoch ist ans Beharren, ans Nichtvergessen, an die Treue alle menschliche Würde geknüpft.“ Beide feilten lange an dem Werk, es wuchs zu einer eigenständigen Oper, die schließlich den Molièreschen Text nicht mehr benötigte.
Der reichste Mann von Wien gibt ein Fest. Eine ernste Oper, „Ariadne auf Naxos“, ist eigens von einem jungen Komponisten geschrieben worden, berühmte Sänger sind engagiert, für die leichtere Unterhaltung soll Zerbinetta mit ihrer Commedia dell’arte‐Truppe sorgen, ein Feuerwerk ist bestellt. Das Festmahl dauert länger als geplant, die Zeit wird knapp, das Feuerwerk lässt sich nicht verschieben. So befiehlt der Gastgeber, dass die Oper und die Commedia‐Darbietung gleichzeitig stattfinden sollen. Komponist und Sänger sind in ihrer Ehre gekränkt, mit dem Komödianten‐Pack auf einer Bühne erscheinen zu müssen, aber was hilft’s? Wer zahlt, befiehlt! So wirbelt Zerbinetta mit ihren Gefährten über Ariadnes wüste Insel, als Heilmittel gegen den Kummer der Prinzessin über Theseus’ Untreue empfiehlt sie ihre eigene unbekümmerte Polygamie. Ariadnes Kummer wird wirklich von einer neuen Liebe in Glück gewendet, nicht der ersehnte Tod holt sie, sondern der junge Gott Bacchus nimmt sie auf sein Schiff.
Die Zwangsfusion von Komödie und Tragödie ergibt durch die Spannung zwischen Leichtlebigkeit und Gefühlspathos ein lebensweises Stück über Liebe und Treue, Ideal und Realität. Das Libretto bietet mit den Querelen der Künstler im Vorspiel und dem Spiel im Spiel eine sich selbstreflektierende Kulturgeschichte der Oper, für die Strauss adäquate Musik lieferte: Er orientierte sich an den Formen des 18. Jahrhunderts, schuf daraus aber einen ganz eigenen Stil, der die barocken Klangvorstellungen reflektiert und darin auch musikalisch Hofmannsthals Thema wiedergibt: Das Bestehende verwandeln, um weiter Leben zu schaffen.
Besetzung
Musikalische Leitung, Bertrand de Billy
Regie, Harry Kupfer
Bühne, Hans Schavernoch
Kostüm, Yan Tax
Licht, Hans Tölstede
Der Haushofmeister, Michael Maertens
Ein Musiklehrer, Jochen Schmeckenbecher
Der Komponist, Heidi Brunner
Der Tenor / Bacchus, Johan Botha
Ein Offizier, Erik Årman
Ein Tanzmeister, Jürgen Sacher
Ein Perückenmacher, Andreas Jankowitsch
Zerbinetta, Diana Damrau
Primadonna / Ariadne, Anne Schwanewilms
Harlekin, Nikolay Borchev
Scaramuccio, Nicholas Watts
Brighella, Charles Reid
Najade, Hendrickje van Kerckhove
Dyrade, Maria Radner
Echo, Violet Noorduyncast