Bruckner: Te Deum im Wiener Musikverein
Wien, Wiener Musikverein — Großer Saal
Über die Veranstaltung
Anton Bruckners Musik liegt Yutaka Sado sehr am Herzen, sowohl im Konzertsaal als auch auf CD: Er hat mit dem Tonkünstler‐Orchester alle Sinfonien einstudiert, beginnend mit der dritten. Da liegt es nahe, dass Bruckner erneut auf dem Programm steht, wenn der ehemalige Chefdirigent zum ersten Mal als Gast auf das Podium der Tonkünstler zurückkehrt – mit Bruckners „Null“, die eigentlich „Gestrichen“ heißen müsste: Sie entstand nicht, wie lange angenommen, vor der ersten Sinfonie, sondern danach, als „Zweite“, die dann zurückgezogen wurde. Heute gilt sie als unverzichtbarer, charakteristischer Beitrag zur Reihe der frühen Sinfonien. Ein vergleichsweise knappes, aber monumentales Spätwerk aus dem Umfeld der Siebten Sinfonie ist das Te Deum mit seinen rauschenden Klängen der Ekstase, der Verzückung und der Inbrunst. Zusammen mit dem Tschechischen Philharmonischen Chor Brünn und handverlesenen Solostimmen lässt das Tonkünstler‐Orchester unter der Leitung von Yutaka Sado die himmlischen Heerscharen das große Lob Gottes feiern.
Wiener Musikverein
Der Wiener Musikverein ist einer der großartigsten Konzertsäle der Welt. Als Heimat der Wiener Philharmoniker und Zentrum des Wiener Musiklebens wurde das Gebäude 1870 als Teil eines ehrgeizigen Plans eröffnet, einen eleganten Kulturboulevard entlang der Ringstraße zu schaffen. Der Große Saal des Musikvereins wurde im neoklassizistischen Stil entworfen, um einem antiken griechischen Tempel zu ähneln, und gilt dank seiner makellosen Akustik als einer der besten Konzertsäle der Welt.
Im Jahr 2004 wurde das Gebäude um vier neue Säle erweitert. Der österreichische Architekt Wilhelm Holzbauer erkannte die ästhetische Bedeutung des bestehenden Gebäudes und suchte nach Möglichkeiten, den Stil in einer modernen Formensprache widerzuspiegeln. Jeder der vier neuen Säle konzentriert sich auf ein anderes Material – Glas, Metall, Stein und Holz.
Programm
- Anton Bruckner – Sinfonie d‐Moll WAB 100 ("Die Nullte")
- Anton Bruckner – «Christus factus est» Motette a cappella WAB 11
- Anton Bruckner – Te Deum für Soli, gemischten Chor, Orgel und Orchester C‐Dur
Künstler
Solist, Dirigent: | Yutaka Sado 1961 in Kyoto geboren, absolvierte Sado die City University of Arts in seiner Heimatstadt mit Auszeichnung und war Assistent bei der führenden Opernkompagnie Japans. Ab 1987 arbeitete er mit Leonard Bernstein und Seiji Ozawa in den USA, um anschließend Assistent von Ozawa beim New Japan Philharmonic Orchestra zu werden. Mit diesem Orchester debütierte Sado in Tokio mit einer Serie von Haydn‐Symphonien. Nachdem er 1988 in Deutschland mit dem Davidoff‐Spezialpreis ausgezeichnet wurde, ging er als Assistent von Bernstein auf UdSSR‐ und Deutschlandtournee. Mit dem Gewinn des Premier Grand Prix des 39. Internationalen Dirigierwettbewerbs Besançon 1989 begann die bemerkenswerte Karriere Sados. 1995 konnte er seinen Ehrungen den Grand Prix du Concours International L. Bernstein, Jerusalem und 1996 den Preis „Révélation Musicale de l´Année“ des Syndicat Professionnel de la Critique dramatique et musicale hinzufügen. |
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Orchester: | Tonkünstler‐Orchester Niederösterreich Das TON, eines der besten Orchester Europas, kann seine musikalische Geschichte bis in die Zeit von Mozart und Haydn zurückverfolgen. Das Orchester, das seine Zeit zwischen Wien, wo es im „Goldenen Saal“ des Musikvereins spielt, und Sankt Pölten aufteilt, wird vom österreichischen Publikum seit langem für seine regelmäßigen Sonntagnachmittagskonzerte geschätzt und ist seit der Gründung des Grafenegg Festivals im Jahr 2007 dessen Hausorchester. Die Tonkünstler sind bekannt für ihre Anpassungsfähigkeit – eine Eigenschaft, die sich in der Vielfalt der Welt‐ und Österreich‐Premieren widerspiegelt, darunter Schönbergs gewaltige „Gurrelieder“. Als erstes österreichisches Orchester gründeten sie eine Abteilung, die sich ausschließlich der Musikpädagogik widmet. Yukata Sado ist seit 2013 Chefdirigent des Orchesters, wird jedoch 2025 zurücktreten. Der französische Dirigent Fabien Gabel wird ab der Saison 2025/26 seine Nachfolge antreten. |
Chor: | Philharmonische Chor Brünn |
Bariton: | Edwin Crossley‐Mercer |
Sopran: | Aleksandra Szmyd |
Mezzosopran: | Anja Mittermüller |
Tenor: | Attilio Glaser |
Adresse
Wiener Musikverein, Bösendorferstraße 12, Wien, Österreich — Google Maps