Strauss, Arabella: Budapester Frühlingsfestival
Über die Veranstaltung
Die Ungarische Staatsoper lädt im Rahmen des Budapester Frühlingsfestivals zu Richard Strauss' lyrischer Komödie in drei Akten "Arabella" ein.
„Diese Komödie kann besser werden als Der Rosenkavalier. Die Figuren formen sich in meinen Gedanken sehr konkret und versprechen ausgezeichnete Kontraste. Die beiden Mädchen (beide Soprane) können sich zu ausgezeichneten Rollen entwickeln. Ihre Charaktere stehen fast im gleichen Verhältnis zueinander, wie Carmen und Micaela. Vielleicht werde ich wieder fähig sein, wie vor 17 Jahren, etwas für Sie auszudenken, was für eine kontinuierliche, glückliche schöpferische Tätigkeit geeignet ist“, schrieb Hofmannsthal an Richard Strauss. Mit dem Bericht über ein vielversprechendes Libretto gelang es ihm sicherlich, den Komponisten zu beruhigen, der kurz davor noch fast verzweifelt auf seinen Co‐Autor drängte: „Schreib irgendein Gedicht. Es darf sogar ein zweiter Rosenkavalier sein, wenn dir nichts Besseres einfällt. Irgendeine Notlösung…, nur dass ich nicht aus der Übung komme.“ Die Ungeduld von Strauss ist „verständlich“, denn knapp eine Woche später beendet er seine nächste Oper Die ägyptische Helena.
Schauplatz der lyrischen Komödie ist, ähnlich wie beim Rosenkavalier, Wien, die Geschichte spielt 1860 während des Karnevals. Der Walzer‐Ton ist diesmal kein „geschichtsloses“ Spiel der Stile, sondern die natürlich klingende Umgebung des Märchens, dessen musikalische Kulisse; nach Hofmannsthals Vorstellungen ist Arabella fast schon eine Operette.
Das Publikum schloss das neue Werk sofort ins Herz, die Premiere in Dresden 1933 erntete einen Riesenerfolg und die Ungarische Staatsoper Budapest setzte sie sehr rasch, bereits ein Jahr später auf ihren Spielplan. Doch in Ungarn wurde das Werk nicht ins Repertoire aufgenommen, seit der Ungarnpremiere wurde die Oper nie wieder aufgeführt. Da Hofmannsthal 1929 starb, konnte er bei den Feinarbeiten der Endphase nicht mehr mit dabei sein, so nahm Strauss die nötigen Änderungen selber vor.
Im Mittelpunkt der Handlung stehen die beiden Töchter eines verarmten Grafen. Man versucht für die eine, für Arabella, eine gute Partie zu finden, die andere (Zdenka) steckt man aus zwangsmäßiger Sparsamkeit in Männerkleider. Arabella träumt von einer Ehe aus Liebe, und schon bald erscheint auch der Richtige. Zdenka aber erhofft sich ihr Glück von einem Leutnant, der aussichtslos für Arabella schwärmt. Nach lustig‐pikanten Ereignissen finden die Schwestern jedoch ihr Glück an der Seite des geliebten Mannes.
Arabella: Eszter Sümegi
Zdenka, Arabellas Schwester: Zita Váradi
Graf Theodor Waldner, Rittmeister: László Szvétek
Adelaide, Graf Waldners Frau, Arabellas Mutter: Bernadett Wiedemann
Mandryka, ein reicher Gutsbesitzer aus der Walachei: Béla Perencz
Matteo, Jägeroffizier: Dániel Pataki Potyók
Graf Elemer, Verehrer der Arabella: Attila Wendler
Graf Dominik, Verehrer der Arabella: János Gurbán
Graf Lamoral, Verehrer der Arabella: Sándor Egri
Die Fiakermill: Erika Miklósa
Welko, Leibhusar des Mandryka / Djura und Jankel, Mandrykas Diener: Dániel Roska
Dirigent: Stefan Soltész
Orchester und Chor der Ungarischen Staatsoper
Libretto: Hugo von Hofmannsthal
Regie: László Marton