Shōmyō Buddhistische Ritualgesänge: Salzburger Festspiele
Über die Veranstaltung
Die Salzburger Festspiele präsentieren 'Shōmyō-Buddhistische Ritualgesänge' in der Reihe Ouverture spirituelle!
Die neu eingeführte Konzertreihe Ouverture spirituelle stieß im vergangenen Jahr auf begeistertes Echo. Auch 2013 eröffnen die Salzburger Festspiele mit geistlicher Musik. Erneut werden Werke aus der Feder katholischer und protestantischer Komponisten einer anderen Religion gegenübergestellt – diesmal dem Buddhismus, der Ihnen mit traditioneller sowie neuer Musik aus Japan nähergebracht wird.
Symbolische Lesung des 'Großen Sūtra von der transzendenten Weisheit'
Eine musikalische Meditationszeremonie mit Shōmyō-Ritualgesang der japanischen Shingon‐Schule. Die Mönche singen und spielen auf Schneckentrompeten, Rasselstäben, Klangbecken, Gongs und anderen magischen Klanggeräten. Das Konzert eröffnet die reiche Tradition der buddhistischen Liturgien.
Zeremonie, Dai Hanya Tendoku'e
Yūshō Kojima, Leitung
Priesterchor Karyōbinga Shōmyō Kenkyūkai (Kashōken)
Ouverture spirituelle
Der Buddhismus wurzelt in den Lehren des indischen Weisen Shākyamuni. Er wies den Menschen bereits vor rund 2500 Jahren einen Weg, die als leidvoll empfundene Existenz im Diesseits zu überwinden und Erlösung im Nirvāna zu erlangen. Mit seinem Tod (vermutlich 483 v. Chr.) soll Shākyamuni selbst diesen Weg vorangegangen und ein Buddha (ein „Erleuchteter“) geworden sein. In den nachfolgenden Jahrhunderten entwickelten sich seine Lehren zu einer komplexen Religion, die mit regional großen Unterschieden in ganz Asien Verbreitung fand.
Die in Ostasien vorherrschende Glaubensform ist der Mahāyāna‐Buddhismus, die Lehre vom „Großen Fahrzeug“, die darauf abzielt, alle Lebewesen über das „Meer des Leidens“ ans „andere Ufer“, ins Nirvāna überzusetzen. Dazu ist ein vielgestaltiges und differenziertes Kultwesen entstanden, in dem auch Musik, Tanz und Theater eine wichtige Rolle spielen. In den großen Tempelzeremonien des japanischen Buddhismus steht Shōmyō, der Ritualgesang der Priester, im Mittelpunkt. Dieser hat sich seit seiner Einführung vom asiatischen Festland um die Mitte des 1. Jahrtausends zu einer eigenständigen Form von meditativer Vokalmusik entwickelt. (Textauszug von Heinz‐Dieter Reese)