Rigoletto: Bayerische Staatsoper
Über die Veranstaltung
Hören Sie Joseph Calleja in Verdis Oper.
Der Uraufführung der ersten Oper von Verdis legendärer „trilogia popolare“ an Venedigs Teatro La Fenice ging ein penibles Ringen mit der Zensur voraus. War doch Victor Hugos Vorlage über den zynischen Hedonismus eines Aristokraten seit 1832, als der Pariser Uraufführung prompt das Verbot folgte, europaweit ein heißes Eisen. Verdi interessierte weniger Herrschaftskritik, als vielmehr die Tragödie des mit seinem Dasein überworfenen Hofnarren. Der deformierte Entertainer einer Frauen konsumierenden Männerwelt zieht alle Register des Sarkasmus und glaubt doch, von seinem öffentlichen Tun unbeschadet zu bleiben, wenn er es nur säuberlich von seinem privaten Glück trennt. Als aber seine fern vom Leben in Schutzhaft gehaltene Tochter ihrer eigenen Sehnsucht folgt, wird sie zum Opfer seiner Doppelexistenz. Ein einsamer, bejammernswerter Clown?
„Ein unmoralischer Kleinbürger“, findet Regisseur Árpád Schilling, „der von Unschuld träumt. Ein Ehemann, der seine Gattin betrauert und von Rachgier erfüllt ist. Ein großer Schauspieler, dem der Erfolg wichtiger ist als die eigene Tochter. Der Narr eines edlen Herren, den sein Glück betrogen hat. Verdi kann, was Shakespeare kann: Er kann eine Geschichte so erzählen, dass es uns schauert.“
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Stefano Ranzani
Inszenierung: Árpád Schilling
Bühne und Kostüme: Márton Ágh
Licht: Christian Kass
Dramaturgie: Miron Hakenbeck
Chor: Stellario Fagone
Il Duca di Mantova: Joseph Calleja
Rigoletto: Franco Vassallo
Gilda: Ekaterina Siurina
Sparafucile + Monterone: Rafal Siwek
Maddalena + Giovanna: Nadia Krasteva
Marullo: Tim Kuypers
Il Conte di Ceprano: Christian Rieger
La Contessa di Ceprano: Mária Celeng
Usciere: John Carpenter
Paggio della Duchessa: Anna Rajah