Rienzi, Wagner: Salzburger Festspiele

Über die Veranstaltung

Richard Wag­ners tragische Oper 'Rienzi, der let­zte der Tribunen' wird konzertant bei den Salzburger Festspielen gegeben!

Auch wenn sich der spätere Musik­dra­matiker vom frühen Opernkom­pon­is­ten Richard Wag­ner im Alter dis­tanzierte, gelang dem damals 29‐ Jährigen mit seiner Oper Rienzi 1842 der entschei­dende kün­st­lerische Durch­bruch. Die Figur des his­torischen Cola di Rienzi erlangte 1835 durch den Roman Rienzi, the Last of the Roman Tri­bunes von Edward Bulwer‐ Lytton größte Pop­u­lar­ität, enthiel­ten dessen Bemühun­gen, mit­ten im feudal‐ christlichen Mit­te­lal­ter die römis­che Repub­lik neu erschaf­fen zu wollen, dur­chaus auch poli­tis­che Sprengkraft. In seiner Libretto‐ Adaption passte Wag­ner die Geschichte des charis­ma­tis­chen Volk­stri­bunen, dem es gelang, die Macht an sich zu brin­gen, um das vom Machtkampf zweier Adels­fam­i­lien krisen­geschüt­telte Rom zu antiken Ide­alen zurück­zuführen, den Erfordernissen der Form der Grand opéra an, auch indem er es mit einer ero­tis­chen Dreiecks­geschichte anre­icherte: „Die große Oper, mit all ihrer szenis­chen und musikalis­chen Pracht, ihrer effek­tre­ichen, musikalisch‐ massenhaften Lei­den­schaftlichkeit, stand vor mir; und sie nicht etwa bloß nachzuah­men, son­dern, mit rück­halt­loser Ver­schwen­dung, nach allen ihren bish­eri­gen Erschei­n­un­gen sie zu überbi­eten, das wollte mein kün­st­lerischer Ehrgeiz“. Und in der Tat gelang es Wag­ner in dieser von ihm später als „Jugend­sünde“ apos­tro­phierten Oper, die indes erst­mals den kom­menden Musik­dra­matiker ahnen lässt und ein­deutige Weichen in die Zukunft stellt, die bekan­nten Vertreter der „Großen Oper“ zu übertrumpfen, etwa in der Orch­ester­be­hand­lung, die an Far­bigkeit und Nuanciertheit selbst Meyer­beers Hugenot­ten übertrifft, aber auch in dem zu diesem Zeit­punkt völ­lig neuar­ti­gen har­monis­chen Reich­tum, mit dem er Auf­stieg und Nieder­gang des let­ztlich an seiner Hybris und der Wankelmütigkeit des Volkes scheit­ern­den Emporkömm­lings ein­fängt.


Der Musik­wis­senschaftler Egon Voss kam über den Rienzi zu fol­gen­dem Resümee: „Wag­n­ers Rienzi ist über weite Strecken eher eine ital­ienis­che als eine deutsche Oper; Wag­n­ers Vor­liebe und Begeis­terung für Bellini hat sich keiner seiner Par­ti­turen so eingeprägt wie dem Rienzi […] Ger­ade diese Wag­n­er­sche Ital­ian­ità, die ja auch noch den Fliegen­den Hol­län­der und den Tannhäuser in auf­fal­l­en­der Weise ausze­ich­net, ist die Stärke der Partitur.“ (Text von Ronny Diet­rich)

Mit deutschen und englischen Übertiteln.

Philippe Jordan, Musikalische Leitung

Jörn Hinnerk Andresen, Choreinstudierung
 
Christopher Ventris, Cola Rienzi

Emily Magee, Irene

Georg Zeppenfeld, Steffano Colonna

Sophie Koch, Adriano

Martin Gantner, Paolo Orsini

Benjamin Bernheim, Baroncelli

Oliver Zwarg, Cecco del Vecchio

Mit Mitgliedern des YSP

Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor

Gustav Mahler Jugendorchester

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