MOLIÈRE Der Menschenfeind — Don Juan — Tartuffe — Der Geizige

Über die Veranstaltung

Der türkische Erfolgsautor Feridun Zaimoglu hat gemeinsam mit dem Regisseur Luk Perceval und Günther Senkel eine Fassung der vier großen Charakterkomödien von Moliere, in der die Protagonisten die gleiche Person sind und die Stücke Stationen eines einzigen Lebensweges zeigen, für die Schaubühne Berlin geschrieben. Luk Perceval inszeniert diese Reise vom Idealismus zum Zynismus bis hin zum Egoismus mit Thomas Thieme in der Hauptrolle. Als Alceste, Don Juan, Tartuffe oder Hapargon ist er der ewige Außenseiter mit einer ambivalenten Beziehung zur Gesellschaft, die er verachtet, entflieht, wieder aufsucht und benutzt.

Alceste, ein Mann mit Prinzipien, Träumen und Idealen, der die Lüge und Schmeichelei hasst. Ein Mann, der an der Maßlosigkeit seiner eigenen moralischen Ansprüche an die Gesellschaft zerbricht und am Ende vor lauter Ekel aus der Stadt flüchtet.
Don Juan, ein abgeklärter Mann, der auf dem Land lebt, der sich voller Verachtung von den Konventionen der Gesellschaft verabschiedet hat, ein Eroberer ohne Moral, der die Frauen benutzt und problemlos Reue heuchelt und eine religiöse Bekehrung vortäuscht, um die eigene Haut zu retten.
Tartuffe, ein Mann, genauso lüstern, der die religiöse Heuchelei perfektioniert hat und sich in das Herz des von ihm verachteten Bürgertums begibt, um die Eitelkeit seiner Mitmenschen auszunutzen und so ein Vermögen zu erobern.
Hapargon, der Bürger am Ziel seines Traumes von Reichtümern, dem allein sein Vermögen Glück schenkt und dem es egal ist, dass er seine lebensfrohen Kinder erstickt.

Autoren:
Feridun Zaimoglu, 1964 in der Türkei geboren, lebt als Schriftsteller und Drehbuchautor in Kiel. Zu seinen Büchern gehören 'Kanak Sprak', 'Koppstoff', 'Abschaum' und 'Leyla'. 2002 wurde er mit dem Friedrich‐Hebbel‐Preis ausgezeichnet.
Günther Senkel, Jahrgang 1958, lebt in Kiel und arbeitet seit 1997 als freier Autor. Zusammen mit Feridun Zaimoglu schrieb er die Bearbeitungen von Shakespeares »Othello« und Wedekinds »Lulu«, die von Perceval an den Münchner Kammerspielen inszeniert wurden.

Eine Koproduktion der Schaubühne am Lehniner Platz mit den Salzburger Festspielen, Premiere am 31. August 2007

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