Michel Tabachnik: Symphonieorchester von Barcelona
Über die Veranstaltung
Das Symphonieorchester von Barcelona spielt unter der Leitung von Michel Tabachnik am Auditorium von Barcelona Werke von Brahms, Bartók und Debussy.
Der Diskurs mit der Natur durchdringt die gesamte Geschichte der Musik. Ungezählte Komponisten haben versucht, die Natur zu beschreiben, sie zu imitieren, oder sie haben sie als Vorwand dazu benutzt, den Wurzeln der Musik in der Geschichte längst untergegangener Zivilisationen nachzuspüren. Debussy komponierte 'La Mer' (1905) in der Erinnerung an die Sommer seiner Kindheit in Cannes, eine Umgebung, in der die See idealisiert wird. 'La Mer' vereint auf meisterhafte Weise die Rast‐ und Ruhelosigkeit von Turners Landschaften mit der Stille der Gravuren des japanischen Meisters Hokusai, zwei seiner favorisierten bildenden Künstler.
Einmal mehr vereinen sich Geschichte und die Welt der Klänge in der fantastischen 'Tanzsuite' von Béla Bartók. Geschrieben anno 1923, um den 50. Jahrestag der Wiedervereinigung von Budapest zu feiern, ist dieses Stück in sechs Aufzügen angelegt, und seine Wurzeln liegen in der Folklore. Anders als in anderen Fällen zitiert Bartók hier keine existierenden Passagen, sondern kreiert stattdessen seine eigenen Melodien mit teils volkstümlicher Inspiration und verschmilzt sie miteinander, wobei er immer noch genügend Raum für Humor lässt (lauschen Sie beispielsweise den Glissandi der Posaunen im Zweiten Aufzug).
Der Musiker Hans Richter beschrieb Brahms Dritte als seine eigene 'Heroica.' Während es ihn zwanzig Jahre kostete, um die Erste zu schreiben, vollendete er diese Symphonie in nur vier Monaten. Dieses Stück stellt vielleicht das Werk dar, das Brahms Ästhetik am besten wiedergibt.