Herzbrennen, Scholz & Schröder: Leipziger Ballett
Über die Veranstaltung
Ein 3‐teiliger Ballettabend mit Werken von Uwe Scholz und Mario Schröder im Leipziger Opernhaus!
»Lieben und hassen muss ich zugleich. Du fragst ›Warum?‹. Ich weiß es nicht. Doch mein Schmerz zermartert mich.« – Keine Worte von heute. Worte von gestern. Worte von gestern, die bis heute Wahrheit sind. Erklär mir Liebe. Erklär mir, dass ich hoffen muss und nicht verzagen darf. Und doch versagen alle Worte dort, wo ein Kuss mehr gilt, als ein sprödes Lippenbekenntnis. Dort, wo alle Sprache versagt und Herzbrennen Menschen – Liebende – in Flammen setzt.
Die Worte von gestern und heute gehören Catull, dem jungen Römer. Dem Dichter. Catull hat Herzbrennen: Er liebt seine Angebetete, die ihn verschmäht. Vielleicht weiß sie auch nicht, dass Catull in sie verliebt ist. Wir wissen es auch nicht. Wir wissen es nicht gewiss. Wir kennen nur seine Gedichte zwischen Ironie, Groteske, Derbheit und Erotik. Und doch spricht er mit seiner lyrischen Minimalformel etwas in uns an, das uns aufhorchen lässt. Etwas, das auch Carl Orff aufhorchen ließ. Er vertonte die »Catulli Carmina« (in Leipzig uraufgeführt) und spürte den Worten musikalisch klanggewaltig nach. Carl Orff hat Herzbrennen: Über den jungen Liebeshymnen und der sachlichen Romanze schwebt noch am Ende das alles übertönende »Eis Aiona! / Auf ewig!« des Chores.
Herzbrennen. Das ist auch der neue Ballettabend von Ballettdirektor und Chefchoreograf Mario Schröder und gleichzeitig der Schulterschluss mit seinem Freund und Lehrer Uwe Scholz. Das ist die Verbindung zwischen Rachmaninov, Bartók und Orff. Das sind zwei Leipziger Choreografien, die endlich wieder auf der großen Bühne zu sehen sein werden, und gleichzeitig die Fortsetzung von Mario Schröders Arbeit an Orffs Triptychon »Trionfi¡«, welche er mit »Carmina Burana« in der letzten Spielzeit begonnen hat. In der neuen Produktion stellt er die formale Strenge der osteuropäischen Komponisten zwischen Zurückhaltung und Ausbruch der körperlichen Komposition der »Catulli Carmina« gegenüber. Das Leipziger Ballett hat Herzbrennen: Die Company gibt allem Sinnlichen der Musik eine Sprache des Körpers, die dort zu wirken beginnt, wo Worte versagen.
Erstes Klavierkonzert
Musik von Béla Bartók
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1
Uraufführung Stuttgart 1994 | Premiere Leipzig 1996
Choreografie, Bühne, Kostüme, Licht Uwe Scholz
Solist N.N.
Suite für zwei Klaviere
Musik von Sergej Rachmaninow
Suite für zwei Klaviere Nr. 2, C‐Dur, op. 17
Uraufführung Zürich 1987 | Premiere Leipzig 1997
Choreografie, Bühne, Kostüme Uwe Scholz
Solisten N.N.
Catulli Carmina
Musik von Carl Orff
Choreografie Mario Schröder | Uraufführung 2012
Bühne, Kostüme, Video Andreas Auerbach / Paul Zoller
Gesangssolisten Sopran Viktorija Kaminskaite
Tenor Keith Boldt / Dan Karlström | Chor der Oper Leipzig
(Einstudierung Alessandro Zuppardo)
Besetzung
Musikalische Leitung, Anthony Bramall
Leipziger Ballett
Gewandhausorchester