Hamlet, Christine Schäfer

Über die Veranstaltung

Ambroise Thomas' Opernadaption von Shakespeares "Hamlet" wird im Theater an der Wien, mit Christine Schäfer in der Figur der Ophélie, inszeniert.

Team

Musikalische Leitung, Marc Minkowski
Inszenierung, Olivier Py
Ausstattung, Pierre‐André Weitz
Licht, Bertrand Killy

Besetzung
Hamlet, Stéphane Degout
Ophélie, Christine Schäfer
Claudius, Phillip Ens
La Reine Gertrude, Stella Grigorian
Polonius, Pavel Kudinov
Laërte, Frédéric Antoun
Le Spectre, Jerôme Varnier
Horatio | Premier Fossoyeur, Martijn Cornet
Marcellus | Deuxième Fossoyeur, Julien Behr

Wiener Symphoniker
Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner)


Spätestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts begeisterten sich die Franzosen für die Werke William Shakespeares. Die Schauspielerin Harriet Smithson löste 1827 in Paris mit ihrer Darstellung der Ophelia eine europaweite Ophelia‐Hysterie aus. Auch Ambroise Thomas gab in seiner Opernfassung von Hamlet dem Schicksal dieser Frauenfigur mehr Raum. Dem Tod der schönen, zarten Frau, die ohne die Liebe des Mannes den Verstand verliert, wird hingegen ein ganzes Bild gewidmet – bei Shakespeare genügen einige Verszeilen zum Bericht über das Vorkommnis. Echter und falscher Wahnsinn, Hamlets Zwiespalt zwischen Liebe und Sohnespflicht sind Zentrum der Opernfassung.

Prinz Hamlet trauert noch um seinen Vater, den jüngst verstorbenen König von Dänemark, da heiratet seine Mutter schon den Bruder des Toten, Claudius. Während der Hochzeitsfeier erscheint der Geist des toten Königs seinem Sohn. Der Geist enthüllt Hamlet, dass Claudius ihn mit Wissen der Königin ermordet hat. Hamlet soll den Mord rächen und Claudius töten.
Um unverdächtigt planen zu können, stellt sich Hamlet wahnsinnig.
In seinen Racheplänen hat die Liebe keinen Platz mehr: Er weist seine Geliebte Ophélie kalt ab. Sie glaubt, Hamlets Liebe verloren zu haben, wird wirklich wahnsinnig und ertränkt sich. An ihrem Sarg vollendet Hamlet seine Rache. Er durchbohrt Claudius mit seinem Schwert und stirbt selbst über Ophélies Leichnam.

Obwohl Ambroise Thomas das Werk bereits 1864 vollendet hatte, hielt er es zunächst zurück, angeblich fand er keine geeignete Sängerin für die Partie der Ophélie. Aber dann traf er die schwedische Sopranistin Christine Nilsson, mit ihr wurde Hamlet 1867 an der Opéra in Paris ein gigantischer Erfolg. Das erste Mal wird hier ein Saxophon in einer Opernpartitur verwendet, es stellt die außergewöhnliche Atmosphäre der Schauspielerszene her. Extra für Nilsson fügte Thomas ein schwedisches Volkslied als nordisches Lokalkolorit in die Wahnsinnsszene ein, die, selbst als die ganze Oper nach 1900 in Vergessenheit geriet, immer ein Glanzstück für Sopranistinnen blieb. Auch Maria Callas brillierte mit ihr.

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