Don Giovanni: Bayerische Staatsoper

Über die Veranstaltung

Sehen Sie Mozarts berühmten Schürzenjäger, wie er plant, sich durch die Betten schläft und, irgendwann, seine wohlverdiente Strafe erhält.

Don Giovanni – zwischen Bewunderung und Verdammung wird er von Mit‐ und Nachwelt stilisiert: zum sinnlichen Verführer, gefühllosen Zyniker, todbringenden Dämon, triebgesteuerten Egoisten, traurigen Engel oder zur stolzen Verkörperung menschlicher Selbstverwirklichung.

Dieser kaum fassbare Held spielt mit seinen Mitmenschen und agiert nach nur einer Regel: Es lebe die Freiheit! Er verführt unzählige Frauen, deren Leben danach nicht mehr das gleiche ist wie zuvor. Er tötet den Vater einer Eroberung, als der ihm in die Quere kommt. Schmerzhafte Kollateralschäden einer getriebenen Suche nach dem, was Lebendigkeit verheißen kann?

Drei Frauen und zwei Männer verfolgen gemeinsam diesen Mann, der in jedem von ihnen etwas anderes auslösen mag: Rachegefühle, Lust, Neugier auf Unbekanntes, der Wunsch, sich bedingungslos zu unterwerfen oder altruistische Rettungsgedanken. Je näher sie ihm kommen, desto mehr lösen sich seine Konturen auf. Der Wunsch ihn zu entlarven, wird zur Obsession seiner Bestrafung und Vernichtung. Die übernimmt schließlich eine höhere Gewalt, so dass seine Verfolger immer wieder nur auf sich selbst stoßen.

Lorenzo da Ponte schuf aus einem Moralstück über einen „bestraften Wüstling“ das Libretto für Wolfgang Amadeus Mozart. Erst dessen Musik macht hieraus ein Werk von janusköpfiger Gestalt: Ein psychologisch ausgefeiltes Drama und zugleich ein Theater, das die finale Höllenmaschine ankurbelt. Ein dramma giocoso – ein komisches Drama – und doch vor allem ein Nachtstück, in dem sich Lebensgier und Lebenslust eruptiv entladen müssen, weil auf der anderen Seite der Tod, die Einsamkeit und die Leere warten.

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung: Constantinos Carydis
Inszenierung: Stephan Kimmig
Bühne: Katja Haß
Kostüme: Anja Rabes
Video: Benjamin Krieg
Licht: Reinhard Traub
Dramaturgie: Miron Hakenbeck
Chor: Stellario Fagone

Don Giovanni: Christopher Maltman
Der Komtur: Ain Anger
Donna Anna: Erin Wall
Don Ottavio: Charles Castronovo
Donna Elvira: Véronique Gens
Leporello: Alex Esposito
Zerlina: Golda Schultz
Masetto: Tareq Nazmi

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