Die Entführung aus dem Serail: Théâtre des Champs‐Elysées
Über die Veranstaltung
Die Entführung aus dem Serail wurde viele Jahre lang nur selten aufgeführt, gilt heute jedoch als bedeutendes Werk in Mozarts Opernschaffen. Früher wurde sie wegen ihres ungleichmäßigen Stils kritisiert, der heute als Zeichen einer erfreulichen Vielfalt gepriesen wird, und die edle Stimme und Virtuosität der Konstanze harmonieren perfekt mit der sprühenden Lebhaftigkeit der Blonde und der schelmischen Ader des Osmin. Die Entführung aus dem Serail nimmt in Mozarts Schaffen eine Sonderstellung ein, da sie eine Brücke zwischen zwei Schaffensperioden schlägt – Mozart war 26, als er sie schrieb – und wir können sowohl Spontaneität und Jugendlichkeit als auch seine bereits voll entwickelte Kompositionskunst erkennen.
Das Libretto ist der Höhepunkt einer langen Geschichte literarischer Plagiate, die auf Vorlagen aus England (Dryden) und Frankreich (Marmontel) zurückgehen. Das Thema, das im Stil einer „Turkerie“ behandelt wird, illustriert eigentlich das sehr ernste Thema des Monopols mächtiger Emotionen, das oft von den Autoren der großen französischen Enzyklopädie, den sogenannten Encyclopédistes, behandelt wurde. Diese Oper zeichnet sich durch falschen Exotismus, aber auch durch Subtilität und unwiderstehliche Zärtlichkeit aus, und dieser Mix sollte Rossini später beeinflussen.
Besetzung / Stab
Laurence Equilbey | Leitung
Florent Siaud | Inszenierung
Romain Fabre | Bühnenbild
Jean‐Daniel Vuillermoz | Kostüme
Nicolas Descoteaux | Licht
Eric Maniengui | Video
Jessica Pratt | Konstanze
Amitai Pati | Belmonte
Ante Jerkunica | Osmin
Lunga Eric Hallam | Pedrillo
Manon Lamaison | Blonde
Uli Kirsch | Selim
Insula Orchestra
Accentus