Rienzi, der letzte der Tribunen: Deutsche Oper Berlin

Über die Veranstaltung

Die Deutsche Oper Berlin zeigt in dieser Spielzeit Richard Wagners 'Rienzi, der letzte der Tribunen' in einer Inszenierung von Philipp Stölzl. In der ihm eigenen Bildsprache wird die Bühne für Stölzl zur multimedialen Versuchsanordnung über das unausweichliche Schicksal eines Politikers mit Allmachtsphantasien.

Mit Rienzi, seiner vierten Oper, war Wagner der Durchbruch gelungen. Lange ein geradezu populäres Werk, verschwand Rienzi nach dem Zweiten Weltkrieg beinahe völlig von den Spielplänen. Hitler selber hatte in der Gestalt des Titelhelden enge Bezüge zu seiner eigenen bereits gelebten, aber auch der geplanten Biografie ausgemacht und eine von ihm 1906 (oder 1907) in Linz besuchte Aufführung geradezu als Initialzündung für künftiges Wirken gedeutet. Die Nachwelt distanzierte sich von diesem Werk, da auch sie nicht umhin konnte, diese Parallelen zu erkennen, die sich allerdings weniger in biografischen Details manifestieren als in gemeinsamen sprachlichen Topoi, einem umfangreichen Macht‐ und Erlösungsanspruch und einem Gewaltpotential, das schnell in einen grenzenlosen Zerstörungswillen umzuschlagen droht.

Regisseur Philipp Stölzl interpretiert Rienzi als eine Parabel über die gefährliche Gratwanderung zwischen Hybris und Realpolitik. Der republikanische Traum des Volkstribuns mündet in Diktatur und Zerstörung.

In deutscher Sprache mit Übertiteln

Besetzung / Stab

Rienzi — Andreas Schager
Irene — Martina Welschenbach
Steffano Colonna — Andrew Harris
Adriano — Annika Schlicht
Paolo Orsini — Noel Bouley
Cardinal Orvieto — Joel Allison
Baroncelli — Clemens Bieber
Cecco del Vecchio — Stephen Bronk
Chorus — Chor der Deutschen Oper Berlin
Orchestra — Orchester der Deutschen Oper Berlin
Dance — Opernballett der Deutschen Oper Berlin

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