Les Contes d'Hoffmann: Komische Oper Berlin

Über die Veranstaltung

Regisseur Barrie Kosky erzählt Offenbachs skurril‐fantastische Geschichte als verstörenden Alptraum eines Künstlers, der des eigenen Ichs mehr und mehr verlustig zu gehen droht.

Mit nur einer Sopranistin in allen drei Frauenrollen, aber insgesamt sieben Hoffmann‐Darstellern wird dabei die Titelpartie in den ersten beiden Akten der Oper zum ersten Mal in ihrer 130‐jährigen Aufführungsgeschichte so gesungen, wie der Komponist sie ursprünglich geplant hatte: von einem Bariton!

Drei Frauen sind das Schicksal Hoffmanns. Drei unglückliche Liebesbeziehungen. Oder sind es doch eher drei Frauenbilder, die allein Hoffmanns Fantasie gebiert? – Die Puppe Olympia, die Sängerin Antonia, die Kurtisane Giulietta. Der künstliche Körper ohne Seele, die Künstlerin ohne Stimme, die Verführerin ohne Herz. Sie stehen nicht zuletzt auch für Hoffmanns eigene Verlustängste: Realitätsverlust, Verlust des eigenen künstlerischen Ausdrucks und Identitätsverlust. Am Ende muss Hoffmann als Mörder fliehen: vor sich selbst und vor seinen zunehmend zum Horrortrip werdenden Fantasien.

Der bis heute anhaltende Erfolg von Offenbachs unter schwierigen Umständen erst posthum uraufgeführter fantastischer Oper ist nicht allein ihrer fantasievollen Handlung zu verdanken, sondern vor allem dem nicht enden wollenden Ideenreichtum der Offenbachschen Partitur. »Das Lied von Kleinzack«, die Arie der Olympia oder die berühmte Barcarole sind nur drei ihrer zahlreichen Glanznummern. Offenbach, der Kölner Jude in Paris, hat in seiner Musik Jüdisches, Deutsches und Französisches in faszinierender Weise zu etwas Neuem vermischt, das die Pariser Musikwelt so sehr geprägt hat, dass es uns heutzutage als genuin französisch erscheint.

Besetzung / Stab

Hoffmann 1 — Thomas Thieme
Hoffmann 2 - Arturo Chacón‐Cruz
Stella / Olympia / Antonia / Giulietta — Nicole Chevalier
La Muse / La mère d’Antonia — Karolina Gumos
Lindorf/Coppélius/Le docteur Miracle/ Dapertutto — Andrew Foster‐Williams
Andrès/Spalanzani/ Pitichinaccio — Peter Renz
Cochenille/Crespel/Peter Schlémil — Philipp Meierhöfer

Gift card