Kiss me, Kate

Über die Veranstaltung

'Triumphaler Erfolg des ersten Musicals in Österreich' — mit Jubelmeldungen wie dieser begrüßten die Zeitungen Marcel Prawys 'Kiss me, Kate'-Produktion im Februar 1956 an der Volksoper.

Das Werk blieb — mit drei Neuinszenierungen und insgesamt 338 Vorstellungen an der Volksoper Wien — ein Lieblingsmusical des Publikums. Vor genau 17 Jahren fand die letzte 'Kate'-Produktion an der Volksoper statt; nun präsentiert ein Team um den Hausdebütanten Bernd Mottl und den schon bei 'Hello, Dolly!' erfolgreichen Dirigenten John Owen Edwards den Klassiker in (von Peter Lund auch textlich) erneuertem Gewand.

Mit Geschick, Geschmack und einer großen Portion Humor verquickten Dichterkomponist Cole Porter und seine Textautoren Samuel und Bella Spewack die Bühnenwelt William Shakespeares mit einer unterhaltsamen Rahmenhandlung: Ein zerstrittenes Künstlerpaarhat 'Der Widerspenstigen Zähmung' darzustellen — Hangreiflichkeiten, mitreißende Tanzeinlagen und exquisite Broadway‐Musik inklusive! 1948 erblickte 'Kate' das Licht des Broadway und blieb fortan eines der Spitzenwerke der Gattung. Ein halbes Jahrhundert später stellte Don Sebesky eine modernisierte Neuinstrumentierung her, die nun erstmals an unserem Hause erklingt. Der Import des Musicals nach Österreich war eine musikhistorische Leistung, die Marcel Prawy in seinen Lebenserinnerungen auch als Abenteuer schildert; auf diese Weise entschied sich der Dramaturg für 'Kate' und lernte bei der Gelegenheit auch einen seiner Hauptdarsteller kennen: 'Überall im Land waren Sommertheater, wo eine Gruppe von jungen Leuten für den ganzen Sommer engagiert war. Jede Woche ein anderes Musical, so dass Sie, wenn Sie herumfuhren, die gesamte Literatur in einem Sommer studieren konnten. Und genau das habe ich gemacht, mit einem schrecklichen, billigen Oldsmobile, das immer wieder zusammengebrochen ist. Ich habe mir also alle Stücke angeschaut und mir dann gesagt: 'Kiss me, Kate' — das verstehen sie! Ein Shakespeare, ein streitendes Ehepaar auf der Bühne, Eifersucht wegen einer Soubrette, außerdem großartige Musik, ein wunderbares Stück, gescheit! […] Und dann war ich in Valley Forge, Pennsylvania, und hatte einen Reifenplatzer. Da kam ein junger Schwarzer und fragte mich, ob er helfen könne. […] Er war Mitglied des Reise-'Porgy and Bess' von 1952, war in ganz Europa gewesen, konnte ein bisschen Deutsch und Tschechisch. Es war Hubert Dilworth, der später der Manager von Leontyne Price wurde. Ich fragte ihn, was er hier mache. Er antwortete, er spiele heute Abend 'Kiss me, Kate'. […] Und ich fuhr mit ihm in die Vorstellung, war davon begeistert, auch von ihm, und meinte dann: 'Würden Sie jemals daran denken, nach Wien zu kommen und das auf Deutsch zu spielen? […] Er hat nie gedacht, dass das wahr werden könnte.'

Besetzung

Regie, Bernd Mottl
Bühnenbild und Lichtdesign, Friedrich Eggert
Kostüme, Sue Blane
Choreografie, Alonso Barros

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