Geschichten aus dem Wiener Wald: Komische Oper Berlin

Über die Veranstaltung

Ödön von Horváths abgründig‐melancholisches Volksstück, 1931 unter Intendant Max Reinhardt am Deutschen Theater in Berlin uraufgeführt, in einer Vertonung durch den österreichischen Komponisten HK Gruber.

Die im Juli 2014 bei den Bregenzer Festspielen mit großem Erfolg uraufgeführte Oper erlebt ihre deutsche Erstaufführung an der Komischen Oper Berlin in einer Inszenierung des jungen polnischen Regisseurs Michał Zadara, der damit sein Debüt als Opernregisseur in Deutschland gibt.

Am Ufer der "schönen blauen Donau" feiert der als "Zauberkönig" bekannte Spielwaren‐Händler Leopold die Verlobung seiner Tochter Marianne mit dem biederen Fleischhauer Oskar. Die Begegnung mit dem einfühlsamen Schwärmer Alfred ermutigt Marianne zu einem Akt der Selbstbehauptung: Von einer bis dahin noch nie empfundenen Leidenschaft geradezu überrumpelt, lässt Marianne die Verlobung platzen, um ihr Lebensglück an der Seite Alfreds zu suchen. Doch der Traum vom Glück wird allzu schnell von der Realität eingeholt: Dem Hallodri Alfred ist die vom Vater verstoßene Marianne samt dem gemeinsamen Kind alsbald ein Klotz am Bein. Immer weiter hinab führt der soziale Abstieg Mariannes, bis ihr schließlich kein anderer Ausweg bleibt, als reumütig zu dem ungeliebten Fleischhauer zurückzukehren – wenn da nicht das "sündige" Kind aus der Verbindung mit Alfred wäre…

Der gebürtige Wiener HK Gruber zählt zu den bedeutenden Komponisten unserer Zeit. Als notorischer Querulant lässt er sich in keine Kompositionsschule einordnen. Seinen Werken ist nicht selten ein abgründiger, bisweilen morbider Humor zu eigen. In Geschichten aus dem Wiener Wald findet Gruber neben allerlei augenzwinkernden Zitaten – von Johann‐Strauss‐Walzern bis zu Puccinis La Bohème – und den für ihn so typischen rotzig‐frechen Tönen auch immer wieder zu sehr stillen, lyrischen Momenten.

Oper in drei Akten (2014). Libretto von Michael Sturminger nach dem gleichnamigen Stück von Ödön von Horvath.

Besetzung / Stab

Musikalische Leitung: Hendrik Vestmann
Inszenierung: Michał Zadara
Bühnenbild: Robert Rumas
Kostüm: Julia Kornacka
Video: Barbara Wysocka, Artur Sienicki
Dramaturgie: Johanna Wall
Licht: Diego Leetz

Marianne: Claudia Boyle
Alfred: Tom Erik Lie
Oskar: Adrian Strooper
Valerie: Ursula Hesse von den Steinen
Zauberkönig: Jens Larsen
Die Mutter: Christiane Oertel
Die Großmutter: N.N.
Erich: Ivan Turšić
Rittmeister/ Beichtvater: Hans Gröning
Mister: Hans‐Peter Scheidegger

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